Wussten Sie, dass es in Deutschland über 181 Landschaftspflegeorganisationen gibt, die zusammen mit mehr als 10.000 Landwirtinnen und Landwirten täglich an der Pflege und dem Erhalt unserer wertvollen Landschaften arbeiten? Landschaftspflege ist weit mehr als nur Gartenpflege – sie umfasst Maßnahmen, die die Vielfalt, Eigenart und Schönheit unserer Natur sichern. Diese Aktivitäten sind entscheidend, um die nachhaltige Nutzung unserer Naturgüter zu gewährleisten und umfassen umfangreiche Aufgaben wie die Pflege von Landschaftselementen, die extensive Nutzung landwirtschaftlicher Flächen und die Renaturierung von Biotopen.
Wichtige Erkenntnisse
- 181 Landschaftspflegeorganisationen sind in Deutschland aktiv.
- Über 10.000 Landwirtinnen und Landwirte sind in diese Tätigkeiten eingebunden.
- Die Landschaftspflege zielt auf den Erhalt und die Wiederherstellung der biologischen Vielfalt ab.
- Förderinstrumente und Beratung sind für Interessierte verfügbar.
- Invasive Neophyten werden zurückgedrängt, um einheimische Arten zu schützen.
Die Landschaftspflege trägt nicht nur zur Ästhetik im Gartenbau und zu öffentlichen Grünflächen bei, sondern ist ein integraler Bestandteil der Natur- und Umweltschutzmaßnahmen in Deutschland. Eine enge Kooperation zwischen Landwirten und Landschaftspflegeorganisationen ist unerlässlich, um effektive und nachhaltige Maßnahmen umzusetzen und so das Gleichgewicht der Natur langfristig zu sichern.
Ein Blick auf Projekte, wie das Pilotprojekt Wettersbach oder die Biotopverbünde in Mittelbrandenburg, zeigt eindrucksvoll, wie durch Zusammenarbeit und innovative Ansätze großartige Erfolge erzielt werden können. Zudem bietet der Deutsche Verband für Landschaftspflege wichtigen Akteuren Anerkennung und Unterstützung durch den jährlich verliehenen Deutschen Landschaftspflegepreis.
Von der Bekämpfung invasiver Arten bis hin zur Erhaltung schützenswerter Pflanzenarten wie Enzian- und Orchideenarten – die Bedeutung der Landschaftspflege ist unermesslich. Mit zielgerichteten Maßnahmen sichern wir nicht nur die Schönheit, sondern auch die Funktionalität unserer Landschaften für zukünftige Generationen.
Was ist Landschaftspflege?
Unter Landschaftspflege versteht man alle Aktivitäten, die darauf abzielen, die landschaftliche Vielfalt und Schönheit zu erhalten und zu fördern sowie eine nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen zu ermöglichen. Diese Praktiken sind im Bundesnaturschutzgesetz verankert und umfassen sowohl gestalterische als auch erhalterische Maßnahmen.
Die Definition Landschaftspflege beinhaltet verschiedene Prozesse, die maßgeblich dazu beitragen, Naturschönheit und ökologische Balance zu erhalten. Dazu gehören sowohl technische Methoden wie maschinelle Mahd von Wiesen als auch biologische Verfahren wie das Beweiden durch Tiere.
Eine Vielzahl von Förderprogrammen wie KULAP, Vertragsnaturschutz und Programme des Naturschutzfonds sind geeignet für die Finanzierung von Landschaftspflegemaßnahmen. Diese Programme sind entscheidend, um Naturgüter effektiv zu schützen und langfristig zu bewahren.
Naturschutz steht in engem Zusammenhang mit der Definition Landschaftspflege. Maßnahmen wie die Mahdgutübertragung tragen dazu bei, artenreiche, gebietsheimische Grünlandgesellschaften zu etablieren oder Natur- und Kulturlandschaften zu bereichern. Dies zeigt sich beispielsweise daran, dass nur 1% der ursprünglichen Heidelandschaft in den Lechheiden erhalten ist, was den Bedarf an gezielten Landschaftspflegemaßnahmen verdeutlicht.
Wander-, Rad- und Reitwege sind weitere Beispiele, wie die Landschaftspflege zur Förderung der öffentlichen Nutzung und Wahrnehmung natürlicher Umgebung beiträgt. In Brandenburg können solche Wege von Landkreisen oder beauftragten Organisationen markiert werden, um die Anbindung und Nutzung natürlicher Räume zu verbessern.
Die Definition Landschaftspflege umfasst zudem die Schaffung und Vermarktung von Produkten, die aus Pflegemaßnahmen hervorgehen, wie Apfelsaft von regionalen Streuobstwiesen oder Fleisch von Weidetieren. Diese Produkte fördern sowohl wirtschaftliche Erträge als auch eine positive öffentliche Wahrnehmung der Landschaftspflege.
Naturschutzaspekte spielen auch eine wesentliche Rolle in der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Interessengruppen wie Landwirten, Naturschutzverbänden und Naturparkverwaltungen. Diese Kooperationen sind essenziell, um die kulturellen Landschaften zu erhalten und gleichzeitig wirtschaftliche sowie ökologische Ziele zu erreichen.
Die Landschaftspflege und ihre Rolle im Naturschutz sind auch Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen und akademischer Studiengänge wie Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur. Diese Studiengänge bieten nicht nur theoretische Grundlagen, sondern auch berufliche Perspektiven im Bereich Naturschutz und Landschaftspflege.
Ziele der Landschaftspflege
Die Ziele der Landschaftspflege sind vielseitig und umfassen wesentliche Aspekte des Naturschutzes und der Erhaltung natürlicher Ressourcen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Ziele Naturschutz, die biologische Vielfalt und der Erholungswert der Natur.
Statistiken zeigen, dass 75% der Bemühungen darauf abzielen, lebensfähige Populationen von Wildtieren und Pflanzen sowie deren Lebensräume zu erhalten und ihre Migration und Wiederbesiedlung zu erleichtern. Dies ist ein entscheidender Faktor für die biologische Vielfalt. Zudem richten sich 60% der Maßnahmen auf den Schutz der Bodenintegrität und die Förderung der natürlichen Funktionen des Ökosystems.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Landschaftspflege ist die Erhaltung von Gewässern. 45% der Maßnahmen konzentrieren sich auf den Schutz von Meeres- und Süßwasserressourcen und deren natürliche Selbstreinigungsfähigkeiten. Darüber hinaus wird 30% der Initiativen dem Erhalt der Luftqualität und der Klimastabilität gewidmet, wobei besonders auf Gebiete mit positiven Auswirkungen auf die Luftqualität geachtet wird.
Die Erhaltung der biologischen Vielfalt der Flora und Fauna spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle, wobei 20% der Ressourcen darauf verwendet werden, die Rollen dieser Organismen im Ökosystem zu erkennen und zu fördern. Zudem wenden sich 15% der Bemühungen der Entwicklung selbstregulierender Ökosysteme zu, was auf geeigneten Landflächen ermöglicht wird.
Ziel | Prozentanteil |
---|---|
Erhaltung der Wildpopulationen und -lebensräume | 75% |
Bodenschutz und Förderung natürlicher Funktionen | 60% |
Schutz der Meeres- und Süßwasserressourcen | 45% |
Erhaltung der Luftqualität und Klimastabilität | 30% |
Erhaltung der biologischen Vielfalt | 20% |
Entwicklung selbstregulierender Ökosysteme | 15% |
Geschichte der Landschaftspflege
Die Geschichte der Landschaftspflege ist eng verbunden mit der historischen Landschaftsgestaltung und der Entwicklung der Kulturlandschaft. Schon im frühen Mittelalter begann in Mitteleuropa die bewusste Gestaltung der Landschaft durch den Menschen. Beispielsweise erließ der Salzburger Erzbischof Eberhard von Regensberg im Jahr 1237 im Gasteinertal ein Verbot der Nutzung von Kahlschlägen für die Almweide zum Schutz des Waldes.
Ein bedeutender Meilenstein in der Naturschutzgeschichte war die Gründung des ersten Jagdbanngebiets im Kanton Glarus in der Schweiz im Jahr 1548. Auch die Prägung des Begriffs Naturdenkmal durch Alexander von Humboldt im Jahr 1799 verdeutlicht die frühe Anerkennung der Bedeutung des Natur- und Landschaftsschutzes.
In Deutschland wurden ab 1800 erste Schritte zum Schutz der Natur unternommen. So wurden in Sachsen Bäume unter Schutz gestellt, und am Drachenfels bei Königswinter entstand das erste Naturschutzgebiet auf deutschem Boden. Ein weiteres Beispiel ist Charles Waterton, der 1821 sein Anwesen in Walton Hall, West Yorkshire, England, als Schutzgebiet einrichtete, was als erstes Naturschutzgebiet im modernen Sinne gilt.
Die Einrichtung von Nationalparks markierte weitere wichtige Entwicklungen in der Landschaftspflege. Der Yellowstone Park in den USA wurde 1872 als erster Nationalpark weltweit gegründet, und Neuseeland folgte 1887 mit der Gründung des Tongariro-Nationalparks. Das preußische Schutzwaldgesetz von 1875 und das erste Bundesgesetz über Jagd und Vogelschutz der Schweiz von 1875 sowie das kanadische Gesetz zum Schutz der Robben von 1886 waren ebenfalls bedeutende rechtliche Schritte in der Naturschutzgeschichte.
Die systematische Landschaftspflege in Deutschland nahm durch die Gründung der Staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege in Danzig im Jahr 1906 einen weiteren Aufschwung. Die Veröffentlichung der Zeitschrift „Naturschutz“ im Jahr 1922, die später zur Zeitschrift „Natur und Landschaft“ des BfN wurde, trug zur Verbreitung von Wissen und Bewusstsein für die historische Landschaftsgestaltung bei.
Weitere Meilensteine waren die Gründung der Bundesanstalt für Naturschutz und Landschaftsmanagement in Bad Godesberg im Jahr 1952 und die Einrichtung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Jahr 1986 als Reaktion auf die Tschernobyl-Katastrophe. 1993 wurde das „Bundesforschungsanstalt für Naturschutz und Landschaftsökologie“ in das aktuelle „Bundesamt für Naturschutz“ (BfN) umgewandelt.
Die Ernennung von Sabine Riewenherm zur Präsidentin des BfN im Jahr 2021 und die Gründung eines Nationalen Monitoringszentrums für Biodiversität im Jahr 2020 verdeutlichen, dass die Landschaftspflege und der Naturschutz auch in der Gegenwart und Zukunft eine bedeutsame Rolle spielen.
Maßnahmenbereiche in der Landschaftspflege
Die Landschaftspflege gliedert sich in verschiedene Maßnahmenbereiche, die eine differenzierte Herangehensweise an die Pflege und den Erhalt unserer Landschaften ermöglichen. Diese gliedert sich in folgende Bereiche:
Erhaltende Pflege
Die erhaltende Pflege konzentriert sich auf die langfristige Bewahrung historisch gewachsener Kulturlandschaften. Dies inkludiert die Pflege traditioneller Landnutzungsformen, die Förderung der Biotoppflege und Maßnahmen des Habitatschutzes, um die biologische Vielfalt zu sichern. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der Minimierung menschlicher Eingriffe und der Nutzung naturschonender Verfahren.
Optimierende Pflege
Die optimierende Pflege zielt auf die Wiederherstellung und Verbesserung degradierter Lebensräume ab. Durch gezielte Maßnahmen wie das Entfernen invasiver Arten und die Wiederansiedlung einheimischer Pflanzenarten, werden optimale Bedingungen für Flora und Fauna geschaffen. Hierbei spielen sowohl das Landschaftsmanagement als auch der gezielte Habitatschutz eine entscheidende Rolle, um die ökologische Qualität der Gebiete zu erhöhen.
Schutz und Sicherung
Schutz und Sicherung umfassen Maßnahmen, um negative Einflüsse des Menschen auf die Umwelt zu minimieren. Dies beinhaltet die Installation von Schutzvorrichtungen, das Einführen von Betretungsverboten in sensiblen Bereichen und die Kontrolle von Schadstoffemissionen. Ziel ist es, eine nachhaltige Balance zwischen menschlicher Nutzung und Naturerhaltung zu gewährleisten.
Neugestaltung
Die Neugestaltung umfasst die Schaffung neuer Biotope und Lebensräume als Ausgleich für verlorengegangene Flächen. Dies kann durch Renaturierungsmaßnahmen, die Anlage von Feuchtgebieten, und die Gestaltung von Grünflächen geschehen. Die Neugestaltung zielt darauf ab, Artenvielfalt zu fördern und das Landschaftsbild wiederherzustellen.
Verwertung und Vermarktung
Der Bereich Verwertung und Vermarktung beschäftigt sich mit den ökonomischen Aspekten der Landschaftspflege. Dazu zählt die Nutzung und Vermarktung von Produkten aus der Landschaftspflege, wie z.B. Holz, Heu oder Fleisch von Weidetieren. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, die finanzielle Basis für nachhaltige Pflegeaktivitäten zu schaffen und regionale Wirtschaftskreisläufe zu fördern.
Maßnahmenbereich | Beschreibung | Ziele |
---|---|---|
Erhaltende Pflege | Bewahrung historischer Kulturlandschaften | Naturschonende Verfahren, langfr. Schutz |
Optimierende Pflege | Wiederherstellung von Lebensräumen | Verbesserte ökologische Bedingungen |
Schutz und Sicherung | Minimierung negativer Umwelteinflüsse | Nachhaltige Nutzung und Naturerhaltung |
Neugestaltung | Schaffung neuer Biotope | Förderung der Artenvielfalt |
Verwertung und Vermarktung | Nutzung und Verkauf von Landschaftspflegeprodukten | Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe |
Pflegeverfahren in der Landschaftspflege
Die Pflegeverfahren in der Landschaftspflege umfassen eine Vielzahl an Methoden, die je nach Gegebenheiten und Zielsetzungen unterschiedlich zum Einsatz kommen. Es folgt eine detaillierte Betrachtung der wichtigsten Verfahren.
Biologische Verfahren
Biologische Verfahren setzen vor allem auf Beweidung durch Tiere wie Rinder oder Schafe, um die Vegetation auf natürliche Weise zu regulieren. Diese Methode ist nicht nur umweltschonend, sondern fördert auch die Biodiversität. Ein Beispiel ist der Einsatz von Hinterwälder Rindern im Naturschutzgebiet (NSG) Kattenhorner Bühl. Diese Art der Pflege reduziert den Bedarf an Maschineneinsatz und unterstützt das natürliche Gleichgewicht des Ökosystems.
Manuelle Verfahren
Manuelle Landschaftspflege Methoden sind arbeitsintensiv und erfordern erhebliche menschliche Kraft und Ausdauer. Dazu gehört das traditionelle Mähen mit der Sense. Obwohl diese Methode heute selten angewendet wird, bietet sie den Vorteil besonderer Genauigkeit und Schonung des Bodens und der Vegetation. Solche Verfahren sind insbesondere auf empfindlichen Flächen, wie beispielsweise in Kalkquellmooren, von Bedeutung.
Maschinelle Verfahren
Maschinelle Verfahren dominieren gegenwärtig die Landschaftspflege. Der Einsatz von spezialisierten Mähgeräten und modernen Schleppern bietet sowohl Effizienz als auch Wirtschaftlichkeit. Die Firma Landschaftspflegedienst Home setzt Allradschleppern auf Raupenlaufwerken ein, um konventionelle Grünlandtechnik auf die Felder zu bringen. Diese Technik bietet einen signifikanten wirtschaftlichen Vorteil gegenüber handgeführten Motormaschinen. Zudem haben sie einen eigenen Schwadmäher für Hangquellmoor NSG Stehlwiesen entwickelt, wodurch wiederholte Feldfahrten minimiert werden.
- Landschaftspflege Dienste in den Landkreisen Konstanz und Tuttlingen
- Spezieller Maschineneinsatz für schwer zugängliche Gebiete
- Eigene Entwicklung angepasster Geräte wie Schwadmäher
Ein stufenloser Kompaktschlepper auf Raupenlaufwerk wird ebenfalls universell eingesetzt, wodurch vielfältige Arbeitsprozesse effizienter gestaltet werden können. Solche Maschineneinsätze sind unverzichtbar für die Pflege von Steillagengrünland und anderen schwer zugänglichen Standorten.
Maschine | Einsatzbereich | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|---|
Allradschlepper auf Raupenlaufwerken | Kalkquellmooren, Hangquellmoor NSG Stehlwiesen | Höhere Effizienz, weniger Bodendruck | Hohe Anschaffungskosten |
Schwadmäher | Hangquellmoor, Steillagen | Spezielle Anpassung an Gelände | Begrenzte Einsatzgebiete |
Stufenloser Kompaktschlepper | Universeller Einsatz | Flexibilität, Vielseitigkeit | Wartungsintensiv |
Ausführung von Landschaftspflegearbeiten
Die praktische Umsetzung Landschaftspflege erfordert die Zusammenarbeit verschiedener Akteure, darunter landwirtschaftliche Betriebe, spezialisierten Landschaftspflegebetriebe sowie Landschaftspflegeverbände. Diese Akteure planen und koordinieren Naturschutzmaßnahmen und setzen diese effektiv um. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf biologischen Verfahren, wie der Beweidung, um die Landschaft offen zu halten. Schafe, Ziegen, Rinder, Pferde und sogar Wasserbüffel sind dabei integraler Bestandteil der Maßnahmen.
Maschinelle Verfahren dominieren im Bereich der Landschaftspflegearbeit. Beispiele hierfür sind die extensive Mahd von Wiesen und die Heckenpflege. Diese Arbeiten werden bevorzugt an land- und forstwirtschaftliche Betriebe, Landschaftspflegeverbände sowie Naturschutzvereinigungen vergeben. Besonders hervorzuheben ist die LandschaftsPflegeHof gGmbH, die sich auf die sachgemäße Pflege unterschiedlicher Biotope spezialisiert hat und Produkte wie Apfelsaft und Sonnenblumenöl anbietet.
Von besonderer Bedeutung sind staatliche Förderprogramme und spezifische Programme des Vertragsnaturschutzes, die durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds (ELER) und nationale Landschaftspflegeprogramme unterstützt werden. Diese Programme finanzieren verschiedene Maßnahmen, von der Entbuschung eines Magerrasens bis zur Anlage von Schutzpflanzungen, und tragen so zur Erhaltung des natürlichen und kulturellen Erbes bei.
Kriterium | Pro | Contra |
---|---|---|
Naturschutzmaßnahmen | Fördert Biodiversität | Hoher Kostenaufwand |
Zusammenarbeit | Stärkt lokale Partnerschaften | Koordinationsaufwand |
Maschinelle Verfahren | Effiziente Arbeitsweise | Hohe Anschaffungskosten |
Die Umsetzung Landschaftspflege ist daher ein komplexer und vielschichtiger Prozess, der vielfältige Maßnahmen, Kooperationen und finanzielle Unterstützungen bündelt, um die gewünschten Erfolge im Bereich Naturschutz zu erzielen.
Beispiele der praktischen Landschaftspflege
Die Ostallgäuer Landschaft besteht aus Grünland, Moorwiesen, Äckern, Hecken und Wäldern. Diese vielfältigen Lebensräume sind Resultat jahrhundertelanger landwirtschaftlicher Nutzung. Allerdings gefährdet der strukturelle Wandel heute viele dieser Lebensräume, da Nutzungsverzicht oft zur Verbuschung und letztendlich zur Verwaldung von Flächen führt. Der Landschaftspflegeverband Ostallgäu setzt sich daher intensiv für die naturschutzgerechte Pflege ein.
Ein herausragendes Projektbeispiel ist das Hutewaldprojekt im Naturpark Solling-Vogler. In diesem Naturschutzprojekt wird die Landschaftspflege durch traditionelle Waldweide mit Rindern, Pferden und Ziegen durchgeführt. Dies sorgt nicht nur für die Erhaltung der biologischen Vielfalt, sondern auch für die Kulturlandschaft. Weitere Beispiele sind spezielle Artenhilfsmaßnahmen und Sonderprojekte für seltene Tiere und Pflanzen.
Am Stadtwald Augsburg wird ein weiteres innovatives Projekt durchgeführt: das Beweidungsprojekt mit Przewalski-Pferden und Rothirschen. Ziel dieses Projekts ist es, die Landschaft offen zu halten und die Artenvielfalt zu fördern. Solche Best Practices in der Landschaftspflege sind essenziell, um den originalen Charakter und die ökologische Stabilität der Landschaft zu bewahren.
Die Biologische Station Kreis Paderborn – Senne ist ein weiterer Akteur, der praktische Landschaftspflege- und Artenschutzmaßnahmen durchführt. Die Maßnahmen werden vorwiegend in Schutzgebieten oder empfindlichen ökologischen Bereichen umgesetzt. Diese Station vereint wissenschaftliche Kompetenz mit praktischen Erfahrungen, was ihre Projektbeispiele besonders wertvoll macht.
Zusätzlich zu den genannten Projekten bietet die Biologische Station Kreis Paderborn – Senne auch die Möglichkeit, sich als Absolvent/in eines Freiwilligen Ökologischen Jahres oder als Teilnehmer am Bundesfreiwilligendienst zu engagieren. Interessierte Schulklassen können an den Pflegemaßnahmen teilnehmen und dabei Arbeitseinsätze mit Informationsveranstaltungen kombinieren.
Projekt | Ort | Ziel |
---|---|---|
Hutewaldprojekt | Naturpark Solling-Vogler | Erhaltung der biologischen Vielfalt |
Beweidungsprojekt | Stadtwald Augsburg | Förderung der Artenvielfalt |
Naturschutzprojekte | Kreis Paderborn – Senne | Pflege- und Artenschutzmaßnahmen |
Interessierte können sich für eine Teilnahme an diesen Projekten oder für Stellen als Freiwilliger oder ehrenamtlicher Helfer bewerben. Termine wie der Landschaftspflegeeinsatz vom 25. bis 28. September sind eine ausgezeichnete Gelegenheit zur aktiven Mitwirkung. Der Landschaftspflegeverband Ostallgäu deckt die Kosten für Unterkunft und Verpflegung, während die Teilnehmenden sich selbst um ihre Anreise kümmern.
Weitere Informationen und Anmeldungen sind bei der Naturschutzreferentin Katharina Heine unter der Telefonnummer 0711 22585-34 erhältlich. Diese Kombination aus ehrenamtlicher Unterstützung und professioneller Durchführung zeigt die Möglichkeiten und den Erfolg der Best Practices Landschaftspflege eindrucksvoll auf.
Finanzierungsmöglichkeiten in der Landschaftspflege
https://www.youtube.com/watch?v=rJ-ADRScjXE
Die Finanzierung der Landschaftspflege erfolgt häufig über staatliche Förderprogramme Landschaftspflege, die von der EU kofinanziert werden. Zu den wichtigsten Programmen zählt der „Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums“ (ELER), der nationale und regionale Entwicklungen im ländlichen Raum nachhaltig fördern soll. Ein weiterer wesentlicher Bestandteil ist der Vertragsnaturschutz, bei dem Landnutzer für die ökologische Bewirtschaftung ihrer Flächen entlohnt werden.
Besondere Förderung erfahren Aktivitäten zum Erhalt und zur Entwicklung von Lebensräumen und der Bewahrung heimischer Tier- und Pflanzenarten. Hierzu gehört auch die Unterstützung durch das Bayerische Arten- und Biotopschutzprogramm (ABSP) und das Bayerische Landschaftspflegekonzept (LPK), die zur Umsetzung der Bayerischen Biodiversitätsstrategie beitragen.
Finanzierungsquellen umfassen zudem Mittel des Bundes und der Länder, sowie die Finanzierung durch private Initiativen und Unternehmen. Neben öffentlichen Geldern sollen auch private Naturschutzfinanzierungen besser genutzt und nachhaltige Finanzierungskonzepte weiterentwickelt werden. Stiftungen, Spenden, Sponsoring und die Vermarktung naturgerechter Produkte spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Hier eine Übersicht der verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten in der Landschaftspflege:
Finanzierungsquelle | Beschreibung |
---|---|
EU-Förderprogramme | Mittel aus dem Programm „Life“ und dem ELER |
Bundesmittel | Förderung von Verbänden, Erprobungs- und Entwicklungsmaßnahmen, Forschung |
Länderprogramme | Regionale Vertragsnaturschutz-Programme und spezifische Naturschutzmaßnahmen |
Private Finanzierung | Stiftungen, Spenden, Sponsoring, naturgerechte Produkte |
Ein prominentes Beispiel ist der Landschaftspflegeverband Fürstenfeldbruck e.V., der sich hauptsächlich durch Mitgliedsbeiträge und Kreiszuschüsse finanziert, aber auch externe Quellen wie Spenden und staatliche Projektzuschüsse nutzt. Diese verschiedenen Finanzierungsformen ermöglichen eine breite Unterstützung der Landschaftspflege und tragen wesentlich zur Erhaltung und Pflege naturnaher Landschaften bei.
Verschiedene Schafrassen in der Landschaftspflege
Schafrassen spielen eine zentrale Rolle in der Landschaftsbeweidung und tragen zur biologischen Vielfalt bei. Sie halten die Vegetation in Schach, verhindern das Überwuchern von Flächen und fördern die Biodiversität. Im Folgenden werden drei bedeutende Rassen vorgestellt, die in Deutschland häufig zur Landschaftspflege eingesetzt werden: Merinoschafe, Deutsches Schwarzköpfiges Fleischschaf und Skudde.
Merinoschafe
Merinoschafe sind für ihre hervorragende Wollqualität bekannt. Sie gehören zu den ältesten und bekanntesten Schafrassen weltweit und haben sich in der Landschaftspflege als effizient erwiesen. Durch ihre Beweidung verhindern sie das Verbuschen von Weiden und tragen so zur Erhaltung artenreicher Offenlandschaften bei. Zudem ist ihre tägliche Zunahme von 350 bis 400 Gramm bei Lämmern ein wesentlicher Faktor für die wirtschaftliche Attraktivität dieser Rasse. Merinoschafe sind besonders robust und anpassungsfähig, was sie zu idealen Landschaftspflegern macht.
Deutsches Schwarzköpfiges Fleischschaf
Das Deutsche Schwarzköpfige Fleischschaf zeichnet sich durch eine tägliche Zunahme von 420 bis 450 Gramm und eine hohe Schlachtausbeute aus. Diese Rasse ist bekannt für ihre gute Bemuskelung und Robustheit, was sie zu einer bevorzugten Wahl bei der Landschaftspflege macht. Ihre Fähigkeit, auch in intensiver genutzten Landschaften effizient zu beweiden, trägt maßgeblich zur Reduzierung von unerwünschter Vegetation und zur Förderung der biologischen Vielfalt bei. Diese Schafe sind besonders in Norddeutschland verbreitet und werden dort zur Pflege von Grünland genutzt.
Skudde
Skudden sind eine alte Schafrasse, die sich hervorragend für die Landschaftspflege in feuchten und nassen Gebieten eignet. Sie sind klein, widerstandsfähig und anpassungsfähig, wodurch sie in der Lage sind, auch in schwierigen Gelände zu beweiden. Skudden tragen zur Erhaltung von Moorlandschaften bei und sind dafür bekannt, zeitlich limitiert beweidet werden zu können, um die Flächen optimal zu pflegen und die biologische Vielfalt zu fördern. Durch ihre Beweidung wird das Überwuchern von Landschaften verhindert und somit der Lebensraum zahlreicher Pflanzen- und Tierarten gesichert.