Die Logistikbranche steht vor enormen Herausforderungen im Bereich Umweltschutz. Mit einem Anteil von 8-11% an den weltweiten CO₂-Emissionen spielt sie eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel. Nachhaltige Logistik und CO₂-Reduktion sind daher zu Schlüsselbegriffen in der Branche geworden.
Trotz der Dringlichkeit zeigen aktuelle Statistiken, dass viele Unternehmen noch Nachholbedarf haben. Von 149 untersuchten großen Markteilnehmern haben nur 49 Angaben zur Nachhaltigkeit gemacht. Lediglich 20% verfolgen konkrete Ansätze zur Reduzierung der CO₂-Emissionen.
Dennoch gibt es ermutigende Beispiele für grüne Logistik. Durch die Umstellung auf lokal produzierte, maßgeschneiderte Verpackungen konnten einige Unternehmen ihr Transportvolumen um 30% reduzieren – das entspricht 500 LKW-Fahrten pro Jahr. Innovative Lagersysteme wie Autostore benötigen nur 50% der üblichen Fläche und verbrauchen deutlich weniger Energie.
Initiativen wie „Lean & Green“ motivieren Unternehmen, ihre CO₂-Emissionen innerhalb von fünf Jahren um 20% zu senken. Vorreiter wie Krummen Kerzers haben bereits eine Reduktion von 35% erreicht. Diese Erfolge zeigen: Umweltschutz und wirtschaftlicher Erfolg in der Logistik sind kein Widerspruch.
Wichtige Erkenntnisse
- Die Logistikbranche verursacht 8-11% der globalen CO₂-Emissionen
- Nur 20% der untersuchten Unternehmen haben CO₂-Reduktionsstrategien
- Innovative Verpackungen können Transportvolumen um 30% reduzieren
- Moderne Lagersysteme sparen bis zu 50% Fläche und Energie
- Initiativen wie „Lean & Green“ fördern CO₂-Einsparungen von 20% in 5 Jahren
- Vorreiterunternehmen erreichen bereits CO₂-Reduktionen von 35%
Einführung in die Herausforderungen der Logistikbranche
Die Logistikbranche steht vor großen Herausforderungen. Sie spielt eine zentrale Rolle für die globale Wirtschaft, trägt aber auch erheblich zum Klimawandel bei. Es ist dringend nötig, die CO₂-Emissionen Logistik zu reduzieren und nachhaltiger zu werden.
Aktuelle CO₂-Emissionen in der Logistik
Der Logistiksektor verursacht etwa 8% der weltweiten CO₂-Emissionen. Das zeigt, wie groß der Handlungsbedarf ist. Um die Klimaziele zu erreichen, muss die Branche ihre Emissionen um mindestens 20% senken.
Bedeutung der Logistik für die globale Wirtschaft
Logistik ist das Rückgrat der globalen Wirtschaft. Sie ermöglicht den weltweiten Warenverkehr und versorgt Unternehmen und Verbraucher. Gleichzeitig steigt der Druck, umweltfreundlicher zu werden. 94% der Befragten einer Umfrage glauben, dass Nachhaltigkeit in den nächsten Jahren wichtiger wird.
Dringlichkeit der Emissionsreduzierung
Die Zeit drängt bei der Emissionsreduzierung. Seit 2019 haben 25 Länder CO₂-Steuern eingeführt oder geplant. Insgesamt setzen 46 Länder Preise für CO₂ fest. Unternehmen müssen jetzt handeln, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Strategien zur Kreislaufwirtschaft können die globalen Emissionen um 39% senken.
Grundlagen der nachhaltigen Logistik
Nachhaltige Logistik zielt auf die Reduzierung von Umweltbelastungen ab. Sie umfasst soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Prozesse umweltfreundlich zu gestalten.
Grüne Logistik setzt auf Energieeffizienz und Verkehrsvermeidung. Ein Schwerpunkt liegt auf der CO2-Reduzierung. Effiziente Routenplanung kann Emissionen erheblich senken. Ein Beispiel zeigt: Durch den Einsatz von Elektrolastwagen in Städten wurde der CO2-Ausstoß um 30% verringert.
- Alternative Kraftstoffe
- Effiziente Transportplanung
- Energiesparende Lagerhaltung
- Nachhaltige Lieferantenauswahl
Digitale Technologien spielen eine wichtige Rolle. Ein Unternehmen setzte ein intelligentes Transportsystem ein. Es aktualisiert Routen anhand von Echtzeit-Verkehrsdaten. Das Ergebnis: 15% weniger Kraftstoffverbrauch. Solche Innovationen fördern eine ressourcenschonende und kostengünstige Logistik.
Nachhaltige Logistik CO₂ Reduktion: Kernstrategien
Unternehmen setzen verstärkt auf nachhaltige Logistik, um ihren CO₂-Fußabdruck zu verringern. Drei Kernstrategien stehen dabei im Fokus: Effizienzsteigerung, alternative Antriebe und Lieferketten-Optimierung.
Effizienzsteigerung in Transportprozessen
Die Effizienzsteigerung in Transportprozessen ist ein wichtiger Hebel zur CO₂-Reduktion. Unternehmen wie Siemens investieren in energieeffiziente Technologien und erneuerbare Energien. Digitale Plattformen ermöglichen die Auswahl nachhaltiger Transportwege. Big Data und Predictive Analytics unterstützen umweltfreundliche Entscheidungen.
Alternative Antriebstechnologien
Alternative Antriebe spielen eine zentrale Rolle in der nachhaltigen Logistik. Elektromobilität und Wasserstofftechnologie gewinnen an Bedeutung. Unternehmen wie Apple entwickeln Produkte mit längerer Lebensdauer und verbessern das Recycling. Diese Maßnahmen tragen zur Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks bei.
Optimierung von Lieferketten
Die Lieferketten-Optimierung ist ein Schlüsselfaktor für CO₂-Reduktion. Unternehmen wie Patagonia arbeiten eng mit Lieferanten zusammen, um umweltfreundliche Praktiken zu fördern. 72% der Unternehmen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden haben eine Nachhaltigkeitsstrategie in ihre Unternehmensstrategie integriert.
- Analyse von Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen
- Integration von Nachhaltigkeitsfaktoren in die strategische Planung
- Überwachung der Leistung durch multidisziplinäre Teams
Die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) verpflichtet Unternehmen, Nachhaltigkeitsziele zu setzen und deren Erreichung zu messen. Dies fördert die Transparenz und treibt die Entwicklung nachhaltiger Logistiklösungen voran.
Grüne Lieferketten: Konzepte und Umsetzung
Grüne Lieferketten sind ein wichtiger Ansatz zur CO₂-Reduzierung in der Logistik. Sie zielen darauf ab, die Umweltauswirkungen in allen Stufen der Wertschöpfung zu minimieren. Das Konzept der Öko-Logistik gewinnt international an Bedeutung und hilft Unternehmen, nachhaltiger zu agieren.
Ein Kernziel grüner Lieferketten ist die Verringerung des CO₂-Fußabdrucks. Unternehmen streben danach, klimaneutral zu werden und natürliche Ressourcen zu schonen. Dies umfasst verschiedene Bereiche:
- Grüner Transport
- Nachhaltige Lagerhaltung
- Rückwärtslogistik
- Abfallvermeidung und -verwertung
Die Umsetzung einer nachhaltigen Lieferkette bringt viele Vorteile. Unternehmen können Kosten einsparen, höhere Gewinne erzielen und ihr Markenimage verbessern. Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts können grüne Lieferketten die Betriebskosten um bis zu 20% senken.
Für eine erfolgreiche Implementierung sind Umweltaudits wichtig. Sie helfen, die Einhaltung von Nachhaltigkeitsvorschriften zu überwachen und Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Unternehmen sollten klare Ziele setzen und mit umweltfreundlichen Lieferanten zusammenarbeiten.
Die EU hat das Ziel gesetzt, den CO₂-Ausstoß in der Logistikbranche bis 2030 um 30% zu reduzieren. Vorreiter wie IKEA setzen auf umweltfreundliche Materialien, um ihre Emissionen zu senken. Zertifizierungen wie ISO 14001 unterstützen Unternehmen bei der Validierung ihrer Bemühungen um nachhaltige Lieferketten.
Emissionsarme Transporte: Technologien und Methoden
Emissionsarme Transporte gewinnen in der Logistikbranche zunehmend an Bedeutung. Innovative Technologien und Methoden helfen, den CO2-Ausstoß erheblich zu reduzieren und die Umwelt zu schonen.
Elektromobilität in der Logistik
Elektromobilität revolutioniert den Transportsektor. Eine Studie zeigt, dass Elektrolastwagen in Städten den CO2-Ausstoß um 30% senken können. Ein Logistikunternehmen erreichte durch den Einsatz von E-Fahrzeugen eine ähnliche Reduktion. Elektrofahrzeuge sparen bei Nutzung erneuerbarer Energie bis zu 100% CO2 pro Kilometer ein.
Wasserstoff als Zukunftstreibstoff
Wasserstoff gilt als vielversprechender Treibstoff für emissionsarme Transporte. Brennstoffzellen-Fahrzeuge können bis zu 60% CO2-Einsparungen pro Kilometer erzielen. Diese Technologie eignet sich besonders für Langstreckentransporte und schwere Nutzfahrzeuge.
Intermodale Verkehrskonzepte
Intermodaler Verkehr kombiniert verschiedene Transportmittel für eine effiziente und umweltfreundliche Logistik. Eine kluge Routenplanung spart nicht nur Kosten, sondern reduziert auch CO2-Emissionen. Ein Unternehmen konnte durch eine optimierte Routenplanung die Betriebskosten um 10% und den CO2-Ausstoß pro Lieferung um 5% senken.
- Elektromobilität: Bis zu 30% CO2-Reduktion in Städten
- Wasserstoff: 60% CO2-Einsparung pro Kilometer möglich
- Intermodaler Verkehr: Kostensenkung und Emissionsreduktion
Energieeffizienz in der Logistik: Best Practices
Die Logistikbranche setzt verstärkt auf Energieeffizienz, um CO₂-Einsparungen zu erzielen. Viele Unternehmen streben bis 2030 Klimaneutralität an. Ein wichtiger Schritt ist die Umstellung von 50 Prozent der Flotte auf alternative Kraftstoffe.
Best Practices Logistik umfassen:
- LED-Beleuchtung und energieeffiziente Fahrzeuge: Senkung des Energieverbrauchs um 25%
- Smarte Energiemanagementsysteme: Reduzierung des Verbrauchs um bis zu 30%
- Integration erneuerbarer Energien in Logistikprozesse
- IoT-Einsatz zur Echtzeitoptimierung
Weitere Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz sind die Nutzung von Bahntransporten statt LKWs und die Optimierung des Rampenmanagements. Durch verkürzte Standzeiten lassen sich signifikante CO₂-Einsparungen erzielen.
Datenerfassungstools wie Shipzero ermöglichen die automatisierte Erstellung von Emissionsreports. Diese Daten helfen, Touren, Verkehrsträger und Kraftstoffe hinsichtlich ihres Ausstoßes zu vergleichen und zu optimieren.
Umweltfreundliche Logistiklösungen für Unternehmen
Unternehmen setzen verstärkt auf umweltfreundliche Logistik. Sie erkennen die Vorteile für Umwelt und Wirtschaftlichkeit. Nachhaltige Verpackungen, intelligente Routenplanung und ressourcenschonende Lagerhaltung stehen im Fokus.
Nachhaltige Verpackungskonzepte
Innovative Verpackungslösungen reduzieren Abfall erheblich. Wiederverwendbare Materialien schonen Ressourcen. Unternehmen, die auf nachhaltige Verpackungen setzen, verbessern ihre Umweltbilanz deutlich.
Intelligente Routenplanung
Digitale Tools optimieren Transportwege. Eine kluge Routenplanung spart bis zu 15% Kraftstoff. Durch Bündelung von Lieferungen sinkt die Fahrtenzahl um 20%. Das bedeutet weniger Verkehr und CO₂-Ausstoß.
Ressourcenschonende Lagerhaltung
Moderne Lagerhäuser sparen bis zu 30% Energie. Solarpanels erzeugen einen Teil des Strombedarfs. Automatisierte Systeme steigern Effizienz und senken den Energieverbrauch um 20%. Digitale Bestandsführung reduziert Lagerbestände um 25%.
- Energieeffiziente Gebäude senken Kosten
- Recycling minimiert Deponieabfälle
- Elektrofahrzeuge reduzieren CO₂-Emissionen um 50%
Umweltfreundliche Logistik zahlt sich aus. Unternehmen profitieren von Kostensenkungen und einem verbesserten Image. Gleichzeitig leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
Erneuerbare Energien in der Logistikbranche
Die Logistikbranche setzt verstärkt auf erneuerbare Energien zur CO₂-Reduktion. Solarenergie, Windkraft und Biokraftstoffe spielen eine wichtige Rolle für eine nachhaltige Energieversorgung. Unternehmen investieren in grüne Technologien, um langfristig Kosten zu sparen und umweltfreundlicher zu werden.
Laut einer McKinsey-Analyse aus 2023 steigert eine hohe ESG-Leistung den Wettbewerbsvorteil von Unternehmen. Dies zeigt sich auch in der Logistikbranche. FedEx sparte durch sein Fuel Sense-Programm seit 2006 3,64 Milliarden Liter Treibstoff ein. Solche Erfolge motivieren die Branche, weiter in erneuerbare Energien zu investieren.
Logistikunternehmen nutzen Solaranlagen auf Lagerdächern, um Strom zu erzeugen. Windkraftanlagen versorgen Schiffe mit Energie. Biokraftstoffe kommen bei Fahrzeugen zum Einsatz. Diese Maßnahmen reduzieren den CO₂-Fußabdruck und machen die Energieversorgung nachhaltiger.
- Solarenergie für Lagerhallen
- Windkraft für Schiffe
- Biokraftstoffe für Fahrzeuge
Der Einsatz erneuerbarer Energien in der Logistik zahlt sich aus. Unternehmen sparen Kosten, verbessern ihr Image und ziehen qualifizierte Mitarbeiter an. Eine PwC-Umfrage von 2024 zeigt: 60% der Befragten sehen Umweltauswirkungen als wichtigen Faktor bei der Arbeitgeberwahl. Die Logistikbranche setzt daher verstärkt auf grüne Energie für eine nachhaltige Zukunft.
CO₂-Fußabdruck in der Logistik: Messung und Reduzierung
Der CO₂-Fußabdruck in der Logistik ist ein wichtiger Indikator für die Umweltauswirkungen von Unternehmen. Die genaue Erfassung und Reduzierung dieser Emissionen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Logistikaktivitäten machen weltweit 8% der CO₂-Emissionen aus, was die Dringlichkeit von Maßnahmen unterstreicht.
Tools zur CO₂-Bilanzierung
Für eine präzise CO₂-Bilanzierung stehen verschiedene Tools zur Verfügung. Das Greenhouse Gas Protocol bietet eine anerkannte Methode zur Erfassung von Treibhausgasemissionen. Es berücksichtigt direkte und indirekte Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Die ISO 14064-Norm legt Grundsätze für die Berichterstattung von Emissionen fest.
Strategien zur Emissionsreduktion
Unternehmen können ihren CO₂-Fußabdruck durch verschiedene Strategien reduzieren:
- Umstellung auf erneuerbare Energien
- Optimierung von Transportrouten
- Nutzung umweltfreundlicher Verpackungen
- Schulung von Mitarbeitern in nachhaltigen Praktiken
Der Logistiksektor muss seine Emissionen um 20% senken, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen.
Bedeutung von Transparenz und Reporting
Transparenz bei der CO₂-Bilanzierung ist entscheidend für die Glaubwürdigkeit von Unternehmen. Regelmäßiges Reporting ermöglicht es, Fortschritte zu verfolgen und kontinuierliche Verbesserungen umzusetzen. Tools wie der Carbon Action Manager von EcoVadis unterstützen Unternehmen bei der Berichterstattung und Leistungsverbesserung in der Lieferkette.
Kreislaufwirtschaft als Schlüssel zur nachhaltigen Logistik
Die Kreislaufwirtschaft spielt eine entscheidende Rolle für nachhaltige Logistik. Sie zielt darauf ab, Ressourceneffizienz zu maximieren und Abfälle zu minimieren. In der Logistikbranche bedeutet dies, Verpackungsmaterialien wiederzuverwenden, Rücknahmelogistik zu optimieren und Produktlebenszyklen zu verlängern.
Laut aktuellen Studien können Unternehmen durch die Umsetzung von Kreislaufwirtschaftsprinzipien ihre CO2-Emissionen in den kommenden Jahren um bis zu 40% reduzieren. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2050.
Die Vorteile der Kreislaufwirtschaft für die Logistik sind vielfältig:
- Kosteneinsparungen durch effizientere Ressourcennutzung
- Reduzierung der Umweltauswirkungen
- Erschließung neuer Einnahmequellen
- Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit
Innovative Lösungen unterstützen die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft in der Logistik. Beispielsweise ermöglicht das Umweltportal eNATURE von Axians eWaste eine bessere Kontrolle des Abfallmanagements und trägt zur CO2-Reduktion bei.
Die Integration von Kreislaufwirtschaftsprinzipien in die Logistik erfordert ein Umdenken in der gesamten Lieferkette. Unternehmen müssen ihre Prozesse neu gestalten und Partnerschaften mit anderen Akteuren eingehen, um geschlossene Materialkreisläufe zu schaffen.
Elektromobilität für Logistik: Chancen und Herausforderungen
Die Elektromobilität Logistik gewinnt zunehmend an Bedeutung. E-Fahrzeuge bieten große Chancen zur CO₂-Reduktion in der Branche. Trotz rasanten Wachstums gibt es noch Herausforderungen zu bewältigen.
Infrastruktur für E-Fahrzeuge
Ein wichtiger Schritt ist der Aufbau einer geeigneten Ladeinfrastruktur. In der Schweiz entstand 2024 der größte Schnellladepark Europas für Elektro-Lastwagen. Solche Projekte dienen als Vorbild für die nachhaltige Elektrifizierung der Logistikbranche.
Reichweiten und Ladezeiten
Die Bewältigung von Reichweitenbeschränkungen und die Optimierung von Ladezeiten bleiben kritische Aspekte. Fortschritte in der Batterietechnologie verbessern die Situation stetig. Moderne Ladekonzepte wie Truck- und Carports schützen vor Witterung und verhindern Überhitzung.
Wirtschaftlichkeit elektrischer Flotten
Die Wirtschaftlichkeit elektrischer Flotten steigt durch sinkende Batteriekosten und staatliche Förderungen. Dennoch gelten E-LKW und Brennstoffzellen-Trucks aktuell nur für fortschrittliche Kunden als erschwinglich. Eine modulare Gesamtstrategie, die Ladeinfrastruktur, Solarenergie und moderne Technologien verbindet, kann die Umstellung erleichtern.
Experten raten, nicht auf perfekte Lösungen zu warten, sondern vorhandene Möglichkeiten zu nutzen. Die Logistikbranche arbeitet an Transparenz und Vertrauen, um die Akzeptanz für grüne Initiativen zu erhöhen. Politische Rahmenbedingungen sollten langfristige Investitionen in umweltfreundliche Technologien fördern.
Gesetzliche Rahmenbedingungen und Förderprogramme
Die nachhaltige Logistik in Deutschland wird durch gesetzliche Rahmenbedingungen und Förderprogramme maßgeblich beeinflusst. Am 1. Dezember 2023 führte Deutschland eine CO₂-Differenzierung der Lkw-Maut ein. Diese basiert auf einem Preis von 200 Euro pro Tonne CO₂ und zielt darauf ab, umweltfreundliche Alternativen zu fördern.
Um Anreize für emissionsfreie Technologien zu schaffen, sind elektrische Lkw bis Ende 2025 von der Maut befreit. Danach zahlen sie nur 25% des regulären Mautteilsatzes. Ab Juli 2024 wird die Mautpflicht auf Fahrzeuge über 3,5 Tonnen ausgeweitet, wobei Handwerkerfahrzeuge unter 7,5 Tonnen ausgenommen sind.
Die Bundesregierung unterstützt aktiv den Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur für elektrische Nutzfahrzeuge. Zusätzlich gibt es spezielle Förderprogramme wie das „Sonderprogramm Sonderverkehr“ für Müllfahrzeuge. Ab 2030 sollen im öffentlichen Personennahverkehr nur noch bilanziell emissionsfreie Fahrzeuge beschafft werden.
Auf EU-Ebene wird das Emissionshandelssystem ab 2027 auf den Straßenverkehr ausgeweitet. Neue CO₂-Emissionsnormen für schwere Nutzfahrzeuge sehen eine Reduktion von 45% bis 2030, 65% bis 2035 und 90% bis 2040 vor. Diese Maßnahmen unterstreichen die Bedeutung der nachhaltigen Logistik für die Zukunft der Branche.
Innovative Technologien für umweltfreundliche Logistik
Die Logistikbranche setzt zunehmend auf fortschrittliche Technologien, um Umweltbelastungen zu reduzieren und Effizienz zu steigern. Diese Innovationen spielen eine Schlüsselrolle bei der Gestaltung nachhaltiger Transportlösungen.
Künstliche Intelligenz in der Logistikplanung
Künstliche Intelligenz revolutioniert die Logistikplanung. KI-Systeme optimieren Routen, reduzieren Leerfahrten und verbessern die Auslastung von Fahrzeugen. Dies führt zu einer signifikanten Senkung des Kraftstoffverbrauchs und der CO2-Emissionen. Moderne Software im Flottenmanagement nutzt KI, um Staus zu vermeiden und das Fahrverhalten zu verbessern.
Blockchain für transparente Lieferketten
Blockchain-Technologie erhöht die Transparenz in Lieferketten. Sie ermöglicht eine lückenlose Nachverfolgung von Produkten und Materialien. Unternehmen können so ihre Umweltauswirkungen besser kontrollieren und nachhaltige Praktiken fördern. Blockchain unterstützt auch die Umsetzung von Kreislaufwirtschaftsmodellen zur Abfallminimierung.
Drohnen und autonome Fahrzeuge
Drohnen und autonome Fahrzeuge versprechen eine Zukunft mit effizienteren und umweltfreundlicheren Transportlösungen. Sie können Lieferungen auf der letzten Meile optimieren und den Verkehr in Städten entlasten. Für den Langstreckentransport werden autonome Lkw mit alternativen Antrieben wie Elektro oder Wasserstoff entwickelt.
Diese innovativen Technologien tragen maßgeblich zur CO2-Reduktion in der Logistik bei. Sie ermöglichen eine präzisere Planung, effizientere Abläufe und umweltfreundlichere Transportmethoden. Forschung und Entwicklung in diesen Bereichen sind entscheidend, um die Klimaziele im Logistiksektor zu erreichen.
Partnerschaften und Kooperationen für nachhaltige Logistik
In der Logistikbranche gewinnen Partnerschaften und Kooperationen für nachhaltige Lösungen zunehmend an Bedeutung. Ein Vorreiter ist Paneuropa, das bis 2030 90 Prozent seiner Transporte im Kombiverkehr abwickeln möchte. Mit über 1.200 eigenen Einheiten und täglichen „Company Trains“ zwischen Deutschland und Italien setzt das Unternehmen auf umweltfreundliche Transportmethoden.
Die Zusammenarbeit mit Shipzero ermöglicht Paneuropa detaillierte Emissionswerte für jeden Transport. Diese Partnerschaft zeigt, wie Investitionen in nachhaltige Kraftstoffe und Software den Weg zu einer emissionsfreien Logistik ebnen können. Paneuropa plant, seine Lkw-Flotte auf Reefuel Bio-LNG oder vergleichbare CO2-neutrale Kraftstoffe umzustellen.
Die Messe München geht mit gutem Beispiel voran und strebt CO₂-Neutralität bis 2030 an. Ab 2025 wird der ÖPNV in allen Ausstellerausweisen und Besuchertickets integriert sein. Mit 110 Ladestationen für Elektrofahrzeuge und der Förderung nachhaltiger Standbauoptionen setzt die Messe München neue Maßstäbe für umweltfreundliche Veranstaltungen in der Logistikbranche.
Das B2B-Nachhaltigkeitsnetzwerk bgreen leaders bringt Unternehmen und Pioniere der Circular Economy zusammen. Durch exklusive Events und ein ganzjähriges Programm fördert es Best Practices und Kooperationen für eine nachhaltige Logistik. Diese Initiativen zeigen, dass branchenübergreifende Zusammenarbeit der Schlüssel zu einer umweltfreundlichen Zukunft der Logistik ist.