Wussten Sie, dass in Deutschland etwa 6.000 Wasserversorgungsunternehmen aktiv sind, die für die Trinkwasserqualität sorgen? Die nachhaltige Wasserwirtschaft spielt dabei eine zentrale Rolle und erlangt verstärkt Bedeutung in Zeiten globaler Umweltveränderungen und Ressourcenknappheit. Die Einführung innovativer Technologien und die Implementierung strenger Umweltstandards sind essenzielle Schritte, um die Wasserressourcen effizient und umweltbewusst zu verwalten.
Das Projekt „WaterNeeds“ untersucht seit 2013 internationale Wassermanagementpraktiken und hat dabei über 70 Experteninterviews durchgeführt. Es zeigt sich, dass Nutzungskonflikte zwischen Landwirtschaft, Industrie und Ökologie in vielen Ländern auftreten. In Deutschland setzt man auf ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategien in der Wasserwirtschaft, um solchen Konflikten vorzubeugen und langfristige Lösungen zu finden.
Der Klimawandel stellt die Wasserwirtschaft vor neue Herausforderungen, wie Hochwasserereignisse und Dürreperioden. Daher ist die Kooperation zwischen verschiedenen Akteuren wie Städten, Landwirten und Umweltverbänden entscheidend für ein erfolgreiches umweltbewusstes Wassermanagement. Berlin investiert bis 2024 etwa 2,3 Mrd. Euro in die Verbesserung der Reinigungsleistung von Kläranlagen, was einen bedeutenden Beitrag zur Nachhaltigkeit darstellt.
Wichtige Erkenntnisse
- Etwa 6.000 Wasserversorgungsunternehmen sichern in Deutschland die Trinkwasserqualität.
- Der Klimawandel verschärft Hochwasser- und Dürreprobleme.
- Nutzungs- und Ressourcenkonflikte zwischen verschiedenen Sektoren sind weltweit verbreitet.
- Investitionen in innovative Technologien und Umweltstandards sind entscheidend.
- Kooperationen zwischen unterschiedlichen Akteuren fördern nachhaltiges Wassermanagement.
Einführung zur nachhaltigen Wasserwirtschaft in Deutschland
Die nachhaltige Wasserwirtschaft in Deutschland ist entscheidend für den Umweltschutz und die langfristige Ressourcenschonung. Mit über 200 Experten und Expertinnen aus verschiedenen Sektoren, darunter Wasserwirtschaft, Landwirtschaft und Forschung, hat Deutschland eine umfassende Strategie zur Sicherstellung der Wasserverfügbarkeit entwickelt.
Definition und Bedeutung
Nachhaltige Wasserwirtschaft bedeutet die intelligente Nutzung und Bewirtschaftung von Wasserressourcen, um die Bedürfnisse der heutigen und zukünftigen Generationen zu erfüllen. Im Mittelpunkt steht die Sicherstellung qualitativ hochwertigen und bezahlbaren Trinkwassers, wie es in der Nationalen Wasserstrategie des Bundesumweltministeriums vorgesehen ist. Die Strategie fokussiert auf die Schwerpunkte Versickern, Speichern, Sparen und Vernetzen, um auf klimabedingte Herausforderungen wie Dürre und Trockenheit zu reagieren.
Herausforderungen und Chancen
Eines der größten Hindernisse für die nachhaltige Wasserwirtschaft ist der überregionale Ressourcenkonflikt. Diese Konflikte entstehen, wenn Wasserressourcen nicht ausreichend gemanagt werden, was durch die Klimakrise weiter verstärkt wird. Mit 33 Aktionen im Aktionsprogramm zur Nationalen Wasserstrategie, die direkte oder indirekte Bezüge zur Klimakrise haben, strebt Deutschland jedoch proaktive Lösungsansätze an.
Umweltschutz Wasserwirtschaft bietet auch zahlreiche Chancen: Innovative Technologien und internationale Kooperationen eröffnen neue Wege für die effiziente Nutzung und den Schutz von Wasserressourcen. Beispielsweise könnten zusätzliche Klärstufen abhängig von der Gewässerbelastung etabliert werden, während umweltökonomische Instrumente die Finanzierung der Abwasserentsorgung sicherstellen. Dies trägt nicht nur zum Umweltschutz bei, sondern fördert auch die nachhaltige Entwicklung.
Bedeutung des Wasserschutzes im Klimawandel
Der Klimawandel stellt eine erhebliche Bedrohung für die Wasserressourcen weltweit dar, und Deutschland ist keine Ausnahme. Die Effekte des Klimawandels machen sich in verschiedenen Bereichen bemerkbar und erfordern dringende Anpassungsstrategien Wasserwirtschaft. Dabei ist es entscheidend, sowohl direkte als auch indirekte Auswirkungen zu berücksichtigen.
Effekte des Klimawandels auf Wasserressourcen
Hydrologische Szenarien zeigen, dass ohne Klimaschutz die Wasserverfügbarkeit in Flüssen während der Sommermonate aufgrund des Klimawandels signifikant abnehmen wird. Der Druck auf aquatische Ökosysteme nimmt zu, was Dienste beeinträchtigt, die für den Menschen unverzichtbar sind. In Trockenzeiten steigt die Wassernachfrage, insbesondere für Bewässerung, was die Wasserknappheit weiter verschärft. Zudem fehlen umfassende Statistiken zur Wassernutzung auf Bundes- und Kantonsebene, wodurch regionales Wassermanagement und die Durchsetzung von Wasserschutzgesetzen erschwert werden.
Anpassungsstrategien zur Reduktion der Klimafolgen
Um die Resilienz gegenüber den Folgen des Klimawandels zu erhöhen, sind effektivere Anpassungsstrategien Wasserwirtschaft notwendig. Die Nationale Wasserstrategie in Deutschland identifiziert zehn strategische Themen, die Transformationen zur nachhaltigen Wasserwirtschaft vorantreiben sollen. Ein Fokus liegt darauf, den naturnahen Wasserhaushalt zu schützen und wiederherzustellen, um Wasserknappheit vorzubeugen. Zusätzlich wird eine gewässerverträgliche und klimaangepasste Flächennutzung sowohl in ländlichen als auch urbanen Räumen angestrebt. Ein weiteres Ziel ist es, Risiken durch Stoffeinträge zu begrenzen und langfristig eine „Null Verschmutzung“ bis 2050 zu erreichen.
Schließlich ist die Verbindung von Wasser-, Energie- und Stoffkreisläufen von entscheidender Bedeutung, um eine effiziente Bewirtschaftung zu gewährleisten. Die Vision besteht darin, die Wasserinfrastrukturen klimaangepasst weiterzuentwickeln und vor extremen Wetterereignissen zu schützen, während eine sichere Versorgung gewährleistet wird. Dies alles unterstreicht die Notwendigkeit, den Klimawandel Wasserschutz zu priorisieren und gezielte Anpassungen im Wassersektor umzusetzen, um eine nachhaltige Zukunft zu sichern.
Umweltschutz Wasserwirtschaft: Prinzipien und Maßnahmen
Der Umweltschutz in der Wasserwirtschaft ist von zentraler Bedeutung für den Erhalt unserer Wasserressourcen und damit für die globale Ernährungssicherheit und nachhaltige Umweltpraktiken. Die Verbindung von Prinzipien wie dem Vorsorgeprinzip und modernen Technologien, wie sie in der Abwasserbehandlung und in der Reduktion von Schadstoffeinträgen zum Einsatz kommen, ist unerlässlich.
Vorsorge- und Verursacherprinzip
Das Vorsorgeprinzip und das Verursacherprinzip sind die Grundpfeiler des Umweltschutzes in der Wasserwirtschaft. Das Vorsorgeprinzip zielt darauf ab, potenzielle Umweltschäden im Voraus zu vermeiden, indem präventive Maßnahmen ergriffen werden. Das Verursacherprinzip hingegen verpflichtet die Verursacher von Umweltbelastungen, die Kosten für die notwendigen Maßnahmen zur Schadensbeseitigung zu tragen. Beide Prinzipien tragen maßgeblich zur Sicherstellung einer nachhaltigen Wasserwirtschaft bei und fördern eine verantwortungsbewusste Nutzung und Erhaltung der Wasserressourcen.
Reduktion von Schadstoffeinträgen
Ein wichtiger Aspekt des Umweltschutzes in der Wasserwirtschaft ist die Reduktion von Schadstoffeinträgen. Hierbei kommen innovative Technologien und gezielte Maßnahmen zum Einsatz. Moderne Ansätze wie die Phosphor-Rückgewinnung aus Abwasserschlamm helfen dabei, Nährstoffkreisläufe zu schließen und die Belastung der Gewässer zu minimieren. Durch die Integration von hochentwickelten Technologien und Best Practices werden Schadstoffeinträge in die Umwelt signifikant reduziert.
Rolle der Abwasserbehandlung
Die Abwasserbehandlung spielt eine zentrale Rolle im Umweltschutz der Wasserwirtschaft. Fortgeschrittene Verfahren in der Abwasserbehandlung tragen dazu bei, Schadstoffe effektiv zu entfernen und die Wasserqualität zu verbessern. Durch die Nutzung von biologischen, chemischen und physikalischen Methoden wird das Abwasser so behandelt, dass es den strengen gesetzlichen Vorgaben entspricht. Die Abwasserbehandlung ist somit ein entscheidender Faktor, um die Gesundheit der Ökosysteme zu schützen und die Umwelt belastende Stoffe zu minimieren.
Die Anwendung und Weiterentwicklung dieser Methoden und Prinzipien im Kontext des Umweltschutzes in der Wasserwirtschaft ist ein dynamischer Prozess, der ständig an neue Herausforderungen und technologische Fortschritte angepasst wird. Insgesamt trägt dies zu einer nachhaltigeren und effizienteren Nutzung der globalen Wasserressourcen bei.
Innovative Wasseraufbereitungstechnologien in Deutschland
Deutschland steht an der Spitze der Entwicklungen im Bereich der Wasseraufbereitungstechnologien. Durch den Einsatz von Hybridverfahren können chemische Störstoffe und Krankheitserreger effektiv zurückgehalten werden. Neue Desinfektionsverfahren wie UV und UV-LED spielen eine zentrale Rolle bei der innovativen Wasserreinigung.
Ein weiterer Fortschritt ist das Reststoffmanagement und die Ressourceneffizienz, die das Potential der Kreislaufwirtschaft für Wasserversorger maximiert. Dabei wird der Einsatz von Stoffen und Rückständen minimiert. Bewährte Verfahren zur Aufbereitung und Desinfektion huminstoffhaltiger Wässer wurden weiterentwickelt, um die Leistungsfähigkeit und Anpassung zu verbessern.
- Nachweismethoden für polare Stoffe und Mikroplastik ermöglichen eine gründliche Bewertung der wasserchemischen Qualität.
- Instrumente zur Vorhersage der Bedarfsentwicklung sorgen für Versorgungssicherheit und Betriebssicherheit rund um die Uhr.
Der digitale Wandel hat auch die Wasserwirtschaft erfasst, wobei IT-Instrumente die Betriebseffizienz erhöhen. Sensoren und Systeme zur Fehleridentifizierung spielen eine Schlüsselrolle bei der langfristigen Sicherheit der Wasserversorgung.
Ein bemerkenswertes Beispiel ist die Kläranlage Schwerin-Süd, die etwa 60% des jährlichen Energiebedarfs von rund 1,6 GW durch Stromerzeugung deckt. Die WAG Schwerin verfolgt eine nachhaltige Herangehensweise, indem sie Schlämme, Sande und Rückstände aus dem Wasseraufbereitungsprozess verwertet. Das Wasserwerk Mühlenscharrn, das Trink- und Abwasserlabor der Aqua Service Schwerin sowie die Kläranlage Schwerin-Süd standen im Mittelpunkt eines Besuchs, der die Expertise, Technologie und das Engagement der WAG Schwerin im Umweltschutz veranschaulicht.
Best Practices nachhaltige Wasserwirtschaft
Im Bereich der nachhaltigen Wasserwirtschaft gibt es in Deutschland viele erfolgreiche Fallstudien, die zeigen, wie innovative Ansätze und Technologien einen positiven Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft haben können. Zwei herausragende Beispiele dafür sind Freiburg im Breisgau und die Projekte an der Uni Osnabrück.
Fallstudie: Freiburg im Breisgau
Freiburg im Breisgau setzt seit Jahren Maßstäbe in der nachhaltigen Wasserwirtschaft. Die Stadt hat ein umfassendes Regenwassermanagementsystem implementiert, bei dem natürlicher Rückhalt und Versickerung im Vordergrund stehen. Zudem wird das Abwasser durch modernste Kläranlagen aufbereitet, wodurch Schadstoffeinträge und Energieverbrauch minimiert werden. Die Stadt Freiburg arbeitet eng mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft zusammen, um kontinuierlich neue Technologien und Verfahren zu erforschen und anzuwenden.
Fallstudie: Uni Osnabrück
Auch an der Uni Osnabrück werden innovative Ansätze in der Wasserwirtschaft erforscht und umgesetzt. Besonders hervorzuheben ist das Projekt zur Wiederverwendung von aufbereitetem Abwasser in der Landwirtschaft. Durch den Einsatz von Nanofiltration und anderen fortschrittlichen Technologien wird das Wasser so aufbereitet, dass es bedenkenlos für die Bewässerung genutzt werden kann. Diese Fallstudie Wasserwirtschaft zeigt eindrücklich, wie akademische Forschung praktische Lösungen für aktuelle Herausforderungen bieten kann. Zudem legt die Uni Osnabrück großen Wert auf die Ausbildung von Fachkräften, die diese Ansätze in die Praxis tragen.
Strategien zur Wasserressourcen nachhaltig nutzen
Die nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen ist eine essenzielle Aufgabe in Deutschland, besonders im Kontext des Klimawandels und wachsender Bevölkerungszahlen. Im Kabinettsbeschluss vom 15. März 2023 wurde die Nationale Wasserstrategie verabschiedet, die eine Vision und Mission für das Jahr 2050 entwickelt hat. Diese Strategie umfasst zehn wichtige Themenfelder, die bearbeitet werden müssen.
Ein wesentlicher Aspekt dieser Strategie ist die Weiterentwicklung der Wasserinfrastrukturen, um sie an klimatische Veränderungen anzupassen. Dazu gehört der Schutz vor Extremereignissen wie Starkregen und Dürre sowie die Sicherstellung einer stabilen Wasserversorgung. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Reduktion von Stoffeinträgen bis zum Jahr 2050 auf „Null Verschmutzung“.
- Verbindung der Wasser-, Energie- und Stoffkreisläufe
- Stärkung leistungsfähiger Verwaltungen
- Verbesserung von Datenflüssen und Ordnungsrahmen
- Sicherung der Finanzierung
- Schutz von Meeresgebieten vor stofflichen Einträgen
- Bewusstsein für die Ressource Wasser stärken
Um die Wasserressourcenmanagement effektiv zu gestalten, sind Maßnahmen wie die Verbesserung des Wasserrückhalts durch Flussrenaturierung und der Aufbau von blau-grünen Infrastrukturen empfohlen. Besonders die Donau spielt hierbei eine Schlüsselrolle, da sie Lebensraum, Wasserversorgung und Transportweg für mehr als 115 Millionen Menschen darstellt. Die EU-Donauraumstrategie fordert hierzu einen intensiveren transnationalen Dialog und die Implementierung von naturbasierten Lösungen zur Wasserwirtschaft.
Die Zunahme von Extremereignissen aufgrund des Klimawandels erfordert zudem innovative Maßnahmen im Wasserressourcenmanagement. Es gilt, die Energiesicherheit durch erneuerbare Energien und die Renaturierung von Flüssen zu gewährleisten und somit die Wasserressourcen nachhaltig nutzen zu können. Es wird darauf hingewiesen, die globale Wasserressourcen zu schützen und das Bewusstsein für diese wertvolle Ressource kontinuierlich zu stärken.
Wassersparmaßnahmen und ihre Umsetzung
Angesichts der Zunahme der Weltbevölkerung und der wachsenden Nachfrage der Industrie sowie des Agrarsektors ist die Bereitstellung von Wasser zu einer zunehmend dringlichen Herausforderung geworden. Sowohl klimatische Bedingungen als auch wirtschaftliche Entwicklungen tragen erheblich zu Problemen bei der Bewirtschaftung von Wasserressourcen bei. Hier kommen effektive Wassersparmaßnahmen ins Spiel. Diese Maßnahmen sind unerlässlich, um eine nachhaltige Zukunft zu gewährleisten. Dabei spielen sowohl die Landwirtschaft als auch städtische Programme eine zentrale Rolle.
Praktische Beispiele aus der Landwirtschaft
Effizientes Wassermanagement in der Landwirtschaft ist entscheidend, um die Wasserressourcen zu schonen. Ein Beispiel hierfür ist der Einsatz von Tröpfchenbewässerungssystemen. Diese Systeme reduzieren den Wasserverbrauch erheblich, indem sie das Wasser direkt zu den Wurzeln der Pflanzen leiten. Ein weiteres Instrument sind Bodenfeuchtesensoren. Diese Sensoren überwachen den Wassergehalt im Boden und sorgen so dafür, dass nur die tatsächlich benötigte Wassermenge verwendet wird. Zudem setzen viele Bauern auf die Nutzung von Regenwassermanagementsystemen, um Niederschläge effizient zu speichern und zu nutzen. Diese Maßnahmen helfen nicht nur, Wasser zu sparen, sondern führen auch zu einer besseren Erntequalität und höheren Erträgen.
Erfolgreiche städtische Wassersparprogramme
Auch in städtischen Gebieten sind Wassersparmaßnahmen von enormer Bedeutung. Viele Städte setzen auf innovative Programme, um den Wasserverbrauch zu senken und nachhaltiges Wassermanagement zu fördern. Ein prominentes Beispiel ist Berlin, das zahlreiche Initiativen zur Wassereinsparung implementiert hat. Hierzu gehören die Modernisierung von Wasserversorgungsanlagen und die Einführung von wassersparenden Technologien in Haushalten und Unternehmen. Darüber hinaus bietet die Stadt Bildungsprogramme an, um die Bürger über die Bedeutung des Wassersparens aufzuklären. Insgesamt tragen diese Maßnahmen dazu bei, die Wasserversorgung sicherzustellen und gleichzeitig die Umweltbelastung zu reduzieren.
Die Effektivität dieser Initiativen zeigt, dass durch gezielte Wassersparmaßnahmen auf verschiedenen Ebenen erhebliche Erfolge erzielt werden können. Sowohl in der Landwirtschaft als auch in städtischen Bereichen sind innovative und nachhaltige Methoden unerlässlich, um die globalen Wasserressourcen zu sichern und eine stabile Zukunft zu gewährleisten.
Rolle der öffentlichen Wasserwirtschaft in der Energiekrise
Die öffentliche Wasserwirtschaft spielt eine zentrale Rolle in der Bewältigung der Energiekrise in Deutschland. Durch effizientes Wassermanagement und innovative Energiequellen können erhebliche Energieeinsparungen erzielt werden. Hierbei stehen besonders Energieeinsparpotenziale und die Nutzung erneuerbarer Energiequellen im Fokus.
Energieeinsparpotenziale
Das Effizienzpotenzial in der Trinkwassergewinnung und -verteilung kann bis zu 50% betragen, was etwa 3-4 TWh Energieeinsparung entspricht. Effiziente Warmwasserbereitung und Wassereinsparmaßnahmen könnten langfristig bis zu 65 TWh einsparen, jetzt werden 130 TWh verbraucht. Die Wärmerückgewinnung aus Dusch- und Abwasser könnte mindestens 35 TWh zusätzlich einsparen. Diese Maßnahmen sind essenziell in der Energiekrise Wasserwirtschaft.
Erneuerbare Energiequellen: Klärgas und Klärschlamm
Ein wichtiger Ansatz in der Energiekrise Wasserwirtschaft ist die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen wie Klärgas und Klärschlamm. Durch die Verwertung von Energie aus Klärschlamm kann die Abwasserbehandlung, die derzeit 4 TWh verbraucht, mit einem Effizienzpotenzial von bis zu 40% (1,6 TWh) optimiert werden. Zudem können Kläranlagen durch die Produktion von Klärgas als Energiequelle unabhängig und nachhaltiger wirtschaften.
Der Beitrag der öffentlichen Wasserwirtschaft zur Energiekrise ist unermesslich, indem sie innovative und nachhaltige Ansätze verfolgt und damit die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern verringert. Mit der richtigen Strategie und einer konsequenten Umsetzung des Potenzials für Energie aus Klärschlamm und anderen Maßnahmen können wir die Energiekrise Wasserwirtschaft effektiv adressieren.
Gesetzliche Rahmenbedingungen und deren Umsetzung
Die Wasserwirtschaft in Deutschland unterliegt einer Vielzahl von gesetzlichen Rahmenbedingungen, um den Schutz und die nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen zu gewährleisten. Zwei zentrale Instrumente in diesem Kontext sind das Wasserhaushaltsgesetz und der Spurenstoffdialog des Bundes.
Wasserhaushaltsgesetz
Das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) legt den rechtlichen Rahmen für den Umgang mit Wasser in Deutschland fest. Es zielt darauf ab, nachteilige Veränderungen des Wasserhaushalts zu vermeiden, die Gewässer als Lebensraum zu schützen und zu verbessern sowie die nachhaltige Nutzung der Wasserressourcen zu sichern.
Ein zentraler Bestandteil des WHG ist die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie 2000/60/EG (WRRL), welche die Mitgliedsstaaten verpflichtet, Flussgebietseinheiten zu bilden und Bewirtschaftungspläne zu erstellen, um den guten Zustand der Gewässer zu erreichen. Zu den Herausforderungen zählen die Reduktion von Schadstoffeinträgen und der Erhalt natürlicher Lebensräume. Nationale Umsetzungsprozesse variieren, doch die Verpflichtung bleibt bestehen, Schutzgebiete einzurichten und Maßnahmen zur Eindämmung von Verschmutzungsquellen zu erarbeiten.
Die EU setzt wichtige Rahmenbedingungen für die Wasserwirtschaft, darunter Richtlinien für Trinkwasser, Abwasser und Nitrat sowie die WRRL. Die kommunale Abwasserrichtlinie bildet die Grundlage für die Einführung der Herstellerverantwortung in der Abwasserwirtschaft, was zur Reduktion schädlicher Spurenstoffe beitragen soll.
Spurenstoffdialog des Bundes
Im Rahmen des Spurenstoffdialogs analysieren Bundesbehörden und Industriepartner die Einführung einer erweiterten Herstellerverantwortung. Dies beinhaltet die Entwicklung von praxisorientierten Lösungen wie einem Fondsmodell zur Finanzierung von Maßnahmen gegen Schadstoffeinträge.
Ein dringendes Thema im Dialog sind PFAS-Chemikalien, von denen über 10.000 weltweit nachweisbar sind. Diese Chemikalien stellen potenzielle Gefahren dar, da das Bundesinstitut für Risikobewertung feststellte, dass die täglich aufgenommene PFAS-Menge in Deutschland die empfohlenen Werte übersteigt. Trotz Minderungsmaßnahmen wurde der Zielwert der Nitratrichtlinie zur Verringerung von Gewässerverunreinigungen durch Nitrat noch nicht erreicht. Die aktive Einbindung aller relevanten Akteure ist für eine nachhaltige Umsetzung des Maßnahmenprogramms unerlässlich.
Kooperationen und interkommunale Zusammenarbeit
Im Bereich der Wasserwirtschaft gewinnt die Interkommunale Zusammenarbeit zunehmend an Bedeutung. Diese Kooperationen zwischen verschiedenen Gemeinden und Stadtverwaltungen ermöglichen es, Ressourcen effizienter zu nutzen und Synergien bei der Infrastrukturplanung und -umsetzung zu schaffen. Besonders in Deutschland, wo die Herausforderungen des Klimawandels und die Notwendigkeit einer nachhaltigen Wasserversorgung stark betont werden, sind solche kollaborativen Ansätze essenziell.
Ein zentraler Aspekt der Wasserwirtschaft Kooperation ist die gemeinsame Bewältigung von infrastrukturellen Bedürfnissen. Im Rahmen formeller und informeller Zusammenschlüsse, wie zum Beispiel Zweckverbänden, arbeiten Kommunen zusammen an Lösungen für die Wasseraufbereitung und Abwasserentsorgung. Die Motivation hinter solchen Kooperationen kann vielfältig sein: organisatorische Effizienz, finanzielle Vorteile und strukturelle Verbesserungen zählen zu den Hauptgründen.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Umgang mit Wasserknappheit im Sommer, die durch interkommunale Zusammenarbeit besser bewältigt werden kann. Die beteiligten Gemeinden können durch gemeinsame Projekte die Wasserversorgung sicherstellen und zugleich die Belastung der einzelnen Kommunen reduzieren. Hierdurch wird auch die Sensibilität für das Thema Energie auf kommunaler und interkommunaler Ebene erhöht, was wiederum zu einer umfassenderen und nachhaltigeren Infrastrukturführung beiträgt.
Die Zusammenarbeit im Bereich der Wasserwirtschaft stellt nicht nur sicher, dass die Versorgung der Bevölkerung gewährleistet ist, sondern trägt auch zur Optimierung der Nutzung natürlicher Ressourcen bei. Durch die gezielte Integration von umweltökonomischen Instrumenten und eine verursachergerechte Finanzierung der Abwasserentsorgung können problematische Stoffeinträge, wie Arzneimittel und Mikroplastik, effektiver reduziert werden. So wird eine nachhaltige und ressourcenschonende Wasserwirtschaft gefördert, die den zukünftigen Herausforderungen des Klimawandels gewachsen ist.